Dezember 2016

 

In der Weihnachtsbäckerei…

 

Gibt‘s so manche Leckerei… das Lied kennt ihr, liebe Waldkindi-Fans, ja bestimmt auch – und bei mir zu Hause läuft jeden Tag die CD dazu (ich glaube, meine Mama ist froh, wenn Weihnachten vorbei ist). Also wir haben das Lied letzte Woche lauthals gesungen, erst weil wir uns aufs Backen mit dem Waldkindi gefreut haben und dann natürlich als es soweit war… Auf jeden Fall hat sich die Kleckerei im evangelischen Gemeindehaus gelohnt und meine Mama hat mir zu Hause erst mal die Hälfte meiner Bredle weggefuttert – die wären sooo köstlich hat sie gesagt. GEMEIN! Jedenfalls habe ich seither einen tollen Bredle-Duft in der Nase und ich finde, Weihnachten kann kommen. Die letzten Wochen war es überhaupt schon sehr weihnachtlich bei uns im Kindergarten. Wir haben fleißig unseren Adventskalender geräubert und der Nikolaus war auch zu Besuch – klar, könnt ihr euch ja denken. Der kommt ja jedes Jahr. Seither gibt es zwei Lager bei uns im Waldkindi – die einen, die felsenfest behaupten, der Nikolaus wäre doch der Papa vom soundso (wer, kann ich euch jetzt natürlich nicht sagen!). Zu denen gehöre ich, weil ich das wirklich an der Stimme gehört habe, ich kenn den doch gut! Und die anderen, die wollten uns das einfach nicht glauben! Aber psst…nicht weiterverraten. Trotzdem fand ich es gut, dass ein Nikolaus kam. Allein schon wegen der tollen Schokolade und dem Rauschebart – und was wäre Advent ohne Nikolaus? Aber der kam bei mir nicht nur einmal! Der kam schon in der Nacht vorher bei uns vorbei und dann war der auch in Aichschieß auf dem Weihnachtsmarkt und bei der Weihnachtsfeier vom Verein! Da habe ich mich schon gefragt, ob das dem Papa vom soundso nicht zu anstrengend wird?? Das muss er mir das nächste Mal erklären, wenn ich ihn treffe.

Jedenfalls möchten wir euch vom Waldkindi hier ganz weihnachtlich grüßen und euch ein schönes Weihnachtsfest

wünschen! Und wer im nächsten Jahr Bredle bei uns mitbacken möchte, darf sich gerne noch für einen Platz bei uns im Kindi anmelden! Bis im nächsten Jahr!!


September 2016

 

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!

 

Endlich hat nach der Sommerpause auch der Waldkindergarten wieder angefangen.

Erst war es noch ganz sommerlich warm. Der Altweibersommer belohnte uns mit den letzten sommerlichen Strahlen. Wenn wir morgens unterwegs waren, konnten wir die Tautropfen sehen, die dick und prall in den Spinnennetzen hingen. Sie glitzerten in der Sonne und glichen so silbern den

Haaren alter Frauen. Aber eh wir uns versahen brauchten wir schon wieder unsere dicken Jacken. Bunte Mützen zieren jetzt unseren Kopf und man kann schon an Handschuhe denken, wenn man sich im morgendlichen Nebel am Winkebänkchen trifft.  Wie verzaubert dann der Wald doch aussieht! Und wir stapfen rein in einen abenteuerlichen Tag – vorbei an Hagebutten, Eicheln und Kastanien mitten hinein ins bunte Blättertreiben! Beim Sägen, Bauen und Spielen vergeht die Zeit wie im Fluge. Da merken wir kaum, wie es gegen Mittag hin wärmer geworden ist.

Dann liegt da aber eine Blindschleiche auf einem Stein in der Sonne. Unsere Erzieherinnen erklären uns, dass wir vor denen keine Angst haben müssen. Wir lernen, dass die Blindschleichen den warmen, sonnigen Stein genießen, bevor sie sich für den Winter bereit machen müssen. Stimmt! Es ist warm geworden und wir entledigen uns der warmen Kleiderschichten. Wir bewundern das Tier noch einmal und lassen es dann in Frieden. Kreischend spielen wir Fangen und schlurfen mit den Füßen über den Waldboden, auf dem die ersten bunten Blätter liegen. Am Bauwagen lauschen wir  der Geschichte von der kleinen

Wolke Cloudette, die von den großen Wolken geärgert wird. Da huscht ein Eichhörnchen vorbei und trägt eine Eichel im Maul. Gerne würden wir es verfolgen und sehen, wo es seinen Schatz vergräbt. Aber das kleine Tierchen ist

zu schnell für uns. Schätze werden eben nicht vor neugierigen Augen vergraben. Leute, es ist wieder Herbst! Hurra!

Blätter rascheln. Blätter fliegen und Kinderlachen schallt durch den Wald…


August 2016

 

Der Sommertraum vom Schnüffelo

 

Heute Nacht habe ich vom Schnüffelo geträumt. Das ist der Freund vom Grüffelo. Den habe ich bei dem Sommerfest gebastelt – aus grünen Kissen, die auf der Erde und an Bäumen wachsen, Zweigen, Eicheln und was ich so im Wald gefunden habe. Das ist jetzt schon wieder eine gaaanze Weile her, aber heute Nacht, da musste ich wieder an ihn denken. Er ist durch den Wald gestürmt und hat uns alle gejagt. Der Schnüffelo ist nämlich ein wilder und der ist auch gar nicht so nett zu uns. Der frisst alles, was er kriegen kann. Das habe ich geträumt. Seufz, ja das Sommerfest war toll, da haben wir unseren Papas und Mamas die Höhle, den Moostannenplatz und den Froschfichtenplatz gezeigt und am Schluss beim Tipi am Bach gegrillt – kennt ihr unsere Waldplätze? Ich glaube, darüber hat hier schon mal jemand was hier geschrieben, aber das war ein anderes Aichhörnchen – ich hoffe, ihr habt das brav gelesen! Auf jeden Fall sind wir auf einem tollen Pfad durch den Wald gewandert. Mit Augen zu sind wir an einem Seil gelaufen und danach haben wir Specht-Frau und Specht-Mann gespielt. Die Männer-Spechtemussten am Baum eine Melodie klopfen und die Frauen die richtige Melodie herausfinden. Ich hab nur „Pock Pock“ gehört – für mich war das bei jedem Specht gleich…mein Papa hat dann das passende Pock Pock herausgefunden. Am Schluss haben wir was basteln dürfen, was uns so in den Kopf kam – genau Fantasiewesen! Und so ist der Schnüffelo entstanden. Ich habe euch ein Bild mitgebracht von ihm. Sieht toll aus, oder? Leider ist der Schnüffelo inzwischen ein bisschen auseinander gefallen…na ja…wir waren halt inzwischen im Urlaub und vielleicht hat ihn ein Mäuschen angeknabbert? Aber das macht nichts – ich bau mir wieder ein neuen – oder einen anderen! Bald ist ja wieder Waldkindi! Macht’s gut bis zum nächsten Mal! 


Juli 2016

 

Hallo Ihr lieben Waldkindi-Fans und alle, die es werden

wollen! Heute habe ich Euch mal wieder etwas Besonderes zu erzählen!

Unsere Schmetterlinge haben im Wald übernachtet! Das ist doch nix Besonderes, meint Ihr? Ich finde aber schon, weil die Schmetterlinge, das sind doch unsere

Großen, also die, die im Sommer in die Schule kommen. Bei uns ist das so: Erst gehört man zu den Raupen, dann zu den Schmetterlingen – ist doch logisch, oder?

Also jedenfalls war das mit dem Übernachten so: Die Schmetterlinge sind nachmittags mit ihren Papas zum Tipi – davon habe ich Euch ja schon einmal berichtet – und abends haben sie die Papas heim geschickt und

im Zelt geschlafen. Die Erzieherinnen waren natürlich dabei – klar.

So, und als wäre das nicht schon besonders genug, gab es dieses Jahr noch etwas total Tolles obendrauf: Die haben nämlich nicht in einem Zelt geschlafen, das irgendwo ausgeliehen war oder so, sondern in unserem

EIGENEN nagelneuen Super-Spitzen-Luxus-Zelt, das wir von der Volksbank GESCHENKT bekommen haben! Ist das nicht echt cool? Jetzt können die Schmetterlinge jedes Jahr in diesem Neun-Mann-Zelt schlafen, das uns ganz selber gehört, also allen Kindern vom Waldkindi! Die von der Volksbank verschenken nämlich manchmal Sachen, von denen sie finden, dass sie gut sind, an Vereine oder andere Einrichtungen, von denen sie auch finden, dass sie gut sind. Und so kamen wir zu unserem Zelt. Weil das Zelt toll ist – übrigens ist es sogar rot!

– und unser Kindi auch! Auf dem Bild könnt Ihr sehen, wie wir uns bei der Frau von der Volksbank bedankt haben.

 


15. Juni 2016

 

Spezies Waldkindi-Mama/Papa

 

Vor rund drei Jahren haben wir uns entschieden, unsere Kinder in den Wald zu schicken. Vier bis fünfeinhalb Stunden täglich, fünf Tage die Woche bei Wind und Wetter den Schurwald mit allen Sinnen entdecken  – das schien uns gefundenes Fressen für entdeckungs- und bewegungsfreudigen Nachwuchs, und auch uns Großen leuchtete das Konzept „Waldkindergarten“ ein: die Natur als Lernraum für allerhand Lebenskompetenzen, der Zusammenhang zwischen Körperbewegung und Bewegung im Kopf, die spielzeugfreie Zone Wald mit ihrem überschäumenden Angebot an natürlichen Spielmaterialien und und und. Aber erstmal war das natürlich alles Theorie. Drei Jahre später gehören wir zur gereiften Waldkindi-Eltern-Spezies. Dem Ende unserer Waldkarriere sehen wir mit einem weinenden Auge entgegen, auch wenn sich unsere Waschmaschine gerade in so matschigen Zeiten wie eben bestimmt über Entlastung freuen wird. Wir werden die von den Kindern mühevoll angeschleppten Tonnen von Stöckern, Rinden, Blätter, Zapfen, Eicheln, die zum Wahrzeichen unseres Hauseingangs geworden sind schmerzlich vermissen, obwohl wir davor alle paar Monate das dringende Bedürfnisse hatten, das Materiallager entschieden einzudämmen! Die Erinnerung an unsere Besuche im Wald gehören zu den großen Schätzen unserer Spezies, auch wenn wir ab und zu beim Tschüss sagen an der Winkebank insgeheim froh waren, ganz schnell wieder in einen wohltemperierten, trockenen, matschfreien Innenraum zu kommen und uns dabei klammheimlich das schlechte Gewissen geplagt hat, ob es denn unter diesen Umständen überhaupt fair sei, seine Kinder der Witterung auszusetzen. Aber die strahlenden Kinderaugen mittags haben uns eines besseren belehrt: draußen sein ist Trumpf – egal ob man sich im Wald vor der Sommerhitze Schutz sucht und Wettrutschen auf  staubtrockenen Hängen veranstaltet, ob man sich im Herbst in einem Laubhaufen verbuddelt und in den vorbeiziehenden Wolken Fabelwesen erspäht, ob man im Winter mit Begeisterung Eisplatten zerdeppert oder im Frühling am Bach den Werdegang von Fröschen beobachtet! Das Dasein unserer Spezies ist also durchaus widersprüchlich. So wie das Leben halt. Dazu gehört übrigens, dass auch unser Kinderzimmer bisweilen einem vollgestopften Spielzeugwarenladen gleicht. Das eine schließt das andere nicht aus - ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur und eine Bereicherung für unser aller Leben.

 


April 2016

 

Sprichst du italienisch?

 

Kennt ihr Felix? Nein? Das ist unser Hase, den wir zurzeit auf Weltreise schicken. Gerade ist der Felix in Italien. Dort ist er über den Gardasee nach Venedig und dann über die Abruzzen nach Rom und Neapel gereist. Von unterwegs hat er uns eine Postkarte und Briefe mit Fotos und zu Ostern ein Riiiiesenei (das war wirklich riesig – fast so groß wie ich!) geschickt, das gefüllt war mit einer Colomba. Wisst ihr was eine Colomba ist?

Das ist ein Kuchen, der aussieht wie eine Taube. Er schreibt uns total spannende Sachen über Italien und was man unbedingt sehen muss, wenn man da Urlaub macht. Im Moment ist er unterwegs nach Süditalien, wo er den Ätna besuchen möchte, bevor er wieder mit ein paar Souvenirs zurückkommt. Was das wohl sein mag? Im Kindi lernen wir deshalb jetzt auch, auf Italienisch bis 10 zu zählen, können „bon appetit“, „bon giorno“ und „arriverderci“ sagen. Ihr kennt sicher das Lied „Wenn du glücklich bist, dann klatsche in die Hand“ – das singen wir jetzt auf Italienisch: Se sei felice e tu lo sai batti le mani (batti i piedi, schiocca le dita u.s.w.). Die Worte sind ganz schön schwer zu sprechen. Wir spielen jetzt sogar was italienisches, das heißt „Giro, giro tondo, gira il mondo“. Außerdem haben wir die italienische Flagge gemalt und Bücher über Italien gelesen. Aber jetzt kommt das Beste! Bei uns im Waldkindi hat sogar ein Papa einen Holzofen, der auf Rädern fährt und in dem man ganz wie in Italien Pizza backen kann. Der war bei uns zu Besuch und wir haben ein Feuer im Ofen gemacht, den Pizzateig ausgerollt und selbst belegt. Jeder von uns bekam dann seine eigene Pizza. Und die war LECKER! Fantastico! Ich hoffe, der Papa mit dem Holzofen kommt mal wieder – oder wir

fahren wenigstens in Urlaub nach Italien!


07. April 2016

 

Tag der offenen Bauwagentüre!

 

Hallo zusammen! Bald ist wieder 1.Mai und es gibt ein großes Fest auf dem Grillplatz in Aichschieß und wir vom Waldkindi feiern auch: „Tag der offenen Bauwagentüre“ nämlich! Da dürfen alle, die schon immer mal wissen wollten, wie das so ist bei uns im Waldkindi, unsere Bauwagen besichtigen und unsere Mamas und Papas dies und das und jenes fragen. Weil das ist ja wichtig, dass ihr Bescheid wisst, wenn eure Kinder vielleicht einmal Aichhoernchen werden wollen. Und damit es euren Kindern nicht langweilig wird in der Zwischenzeit, dürfen die bei uns Sandbilder basteln und Popcorn futtern. Und dann kommt auch noch das Kasperle und braucht bestimmt mal wieder unsere Hilfe bei irgendeinem lustigen Abenteuer. Also: es gibt wieder jede Menge zu erleben bei uns im Wald – nichts wie hin!

 


28. März 2016

 

Großes Reinemachen im Wald

 

Hallo ihr lieben Waldkindi-Fans und alle, die es werden wollen! Heute habe ich Euch mal wieder etwas Besonderes zu erzählen! Wir waren nämlich Müll sammeln. Dabei wollten ein paar andere Kinder und ich erst gar nicht mithelfen, weil Müll ist doch IGITT, aber dann haben wir es doch gemacht. Weil das nämlich alle gemacht haben und weil, wenn wir alle zusammen helfen, viele viele Sachen besser klappen. Zum Beispiel auch das Müll-Einsammeln. Wir haben alle Abfall gesammelt, damit die Tiere den nicht essen. Denn Müll ist ja nicht nur IGITT, sondern vielleicht auch gefährlich. Überlegt euch mal, ein Vogel pickt so einen Plastikbändel auf, weil er denkt, das sei ein Wurm! Und dann frisst er den oder füttert den seinen Vogelbabys! Oder ein Schaf isst eine kleine Plastiktüte! Das wäre ja echt blöd! Und weil es leider Menschen gibt, die ihren Abfall nicht mit nach Hause oder wenigstens bis zum nächsten Abfalleimer nehmen, liegt ganz schön viel Müll auf den Wiesen um unseren Kindergarten herum. Dabei war sogar eine Radkappe vom Auto und in einer Hecke waren viele Glasflaschen. Insgesamt haben wir einen ganzen großen Sack voll eingesammelt! Und dabei habe ich mir fest vorgenommen, dass ich mal nicht so gemein sein will und nicht einfach meinen Müll auf die Wiese oder in die Hecke schmeiße!

 

Von meinen Eltern soll ich heute auch noch was ausrichten: Die haben nämlich von unserem Kindi-Verein einen neuen Vorstand gewählt. Am 23. Februar fand die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung statt. Seitdem setzt sich der Vorstand folgendermaßen zusammen:

 

1.Vorstand: Sebastian Faiß, 2.Vorstand: Anna Domes, Kassenwart: Marie-Luise Schäfer-Bauer, 1.Beisitzer: Simone Grüninger-Jedamczik, 2.Beisitzer: Eva-Maria Esslinger, Kassenrevision: Valentin Brönner und Karsten Kiesel. 

 


24. Februar 2016

 

Wie eine Horde Waldkinder ein „Höfisches Fest“ samt Knicks feiert

 

Hallo Leute! Letzte Woche haben wir Waldkinder ein „Höfisches Fest“ gefeiert – weil ja Fasching war. Jeder von uns hatte sich aus Pappe eine Kopfbedeckung gebastelt oder eine Schürze bemalt. Und so haben wir dann über unsere vielen Kleiderschichten – wie bei einer Zwiebel - einfach noch eine Schicht drüber gezogen und schon waren wir Könige, Prinzessinnen, Ritter, Zofen, Hofgärtner und Koch. Ich war ein Ritter – mit einem supertollen Helm, wo man nur durch zwei Schlitze rausschauen kann, weil man als Ritter ja auch ganz gefährliche Kämpfe mit anderen Rittern macht, und da muss man schon gut geschützt sein, nicht dass man vor lauter Aua nicht mehr kämpfen kann. Wir Ritter haben noch bei der Winkebank unsere Schwerter zum ersten Mal gekreuzt. Ja und dann ist der ganze Hofdingens, also die ganzen verschiedenen Leute, die da am Hof leben, zum Festplatz in den Wald gezogen. Dort gab es allerhand höfisch-mittelalterliches auszuprobieren. Armbrustschießen zum Beispiel oder Schwertkampf. Da haben wir einzeln gegen einen hängenden Schild gekämpft. Na ja, nicht in echt ein Schild, war halt ein Bündel Stroh in Zeitung gewickelt. Und dann haben wir geübt wie sich die Leute am Hof damals Hallo und Tschüss gesagt haben. Die haben nämlich einen Knicks gemacht! Die Frauen einen anderen als die Männer, weil die ja so viele dicke Röcke an hatten. Beides ganz schön kompliziert, weil man sich da so mit dem Oberkörper vor beugen muss und gleichzeitig das Bein vorstrecken und einen Arm raus – Mann oh Mann. „Hallo Leute“ ist einfacher. Aber schick sieht es schon aus. Und weil grad alles so schick war, haben wir noch zusammen im Kreis getanzt. Dann kam das Festmahl: Königliche Küchlein. Heute würden wir „Muffins“ sagen, aber die da waren schon besonders, weil da war nämlich auf jedem eine Krone drauf – eine gebackene Krone. Vom König bis zum Hofgärtner haben wir also alle königlich geschlemmt. Habt ihr gewusst, dass man früher nicht in`s heiße Essen pusten durfte? War total unschick. Zum Glück hatten wir außer unseren Thermoskannen nichts Heißes dabei, so sind wir gar nicht erst in Versuchung gekommen, die höfischen Regeln zu brechen… Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten, kam das Beste: ein Labyrinth. Das hatten unsere Erzieherinnen nämlich für uns vorbereitet. Im Sommer hätten wir es vielleicht im hohen Gras oder in einem Maisfeld machen können, aber jetzt war es halt ein Labyrinth aus aufgehängten Decken. Das war gar nicht so einfach, weil da gab es ein paar Wege, die falsch waren, aber wenn man den richtigen Weg gefunden hatte, so stand man plötzlich vor einem Schatz: eine Holzkiste mit lauter Murmeln drin. Jeder durfte eine Murmel mitnehmen, und hat seinen Schatz nach einem ordentlichen Knicks ganz schnell auf seiner heimatlichen Burg in Sicherheit gebracht.


Januar 2016

 

Eine (Matsch-)Prinzessin im Wald!

 

Letzte Woche habe ich mich gefragt: warum sind wir Mädchen eigentlich schon seit längerem im Waldkindi in der Unterzahl? Glauben die Papas und Mamas, dass der Waldkindi eher was für Jungs sei? Dass dort vor allem wilde Rabauken sich austoben können und wir angeblich! ruhigeren Mädchen deshalb gar nicht so viel vom Wald haben – oder es ihnen vielleicht sogar zu viel werden könnte? Deshalb möchte ich euch von mir erzählen, einem 4-jährigen Mädchen, das nun seit knapp einem Jahr im Waldkindi ist. Bevor ich in den Waldkindi kam mussten meinen Eltern tatsächlich immer einen Kinderwagen zu Spaziergängen mitnehmen – ich wollte wirklich nicht gerne lange laufen. Und dazu bin ich noch ein eher zierliches und kleines Mädchen. Keiner hätte mir zugetraut, dass ich nach zwei

Wochen Waldkindi nie mehr einen Kinderwagen brauchen würde – und dass ich lange Spaziergänge jetzt mit links meistere (…wenn ich will)! Darauf bin ich selbst auch ein bisschen stolz. Aber der Waldkindi ist ja nicht nur deshalb was Besonderes, weil wir viel draußen und viel zu Fuß unterwegs sind. Für mich ist er auch etwas Besonderes, weil ich in aller Ruhe einem Käfern beim Krabbeln zusehen oder eine Eidechse entdecken kann – oder aus Ästen eine Höhle bauen und darin Kaufladen spielen kann. Dabei sind dann die Blätter, Steine und Stöckchen mein Apfel, Käse und Brot, das ich an meine Freunde verkaufe. Oder weil ich auf dem blanken Hosenboden (na ja, wir haben ja alle so extra Hosen für draußen an) die Hänge runterrutschen darf und keiner meckert, dass ich danach schrecklich schmutzig bin. Von mir hätte vorher auch keiner gedacht, dass meine besondere Vorliebe Pfützen und Matschkuhlen sein würden, in denen ich herumhüpfe und herummatsche. Sehr zur Freude meiner Mutter – hihi!

Mir gefällt auch die Ruhe im Wald – wir Kinder dürfen dort nicht laut schreien, sonst würden wir ja den Tieren Angst machen. Sicher, man hört uns, aber es ist oft wunderbar, zu lauschen wie ein Specht am Baumstamm hämmert oder die Vögel singen. Ich finde es auch toll, wie unsere Erzieherinnen für uns da sind, wenn wir mal Streit haben. Sie helfen uns, gemeinsam eine Lösung zu finden. Manchmal klappt das schon. Das Miteinander reden ist uns allen wichtig. Wir müssen ja viel mit unseren Freunden ausmachen, wenn wir miteinander spielen wollen: wer ist der Drache, der Ritter, das Burgfräulein und so weiter…

Also liebe Eltern, vielleicht konnte ich euch den Waldkindi ein bisschen schmackhaft machen – egal, ob für eure Prinzen oder Prinzessinnen!


20. Januar 2016

 

Von kleineren und größeren Schneegeistern

 

„Brrrr, was für ein kalter Winter!“, denken die Erwachsenen. Aber ich, ein kleines Waldkindergartengespenst spuke mit Begeisterung durch unseren Winterwald! Was für einen Spaß ich hier mit meinen Freunden habe, möchte ich euch erzählen! Morgens geht es los. Wir treffen uns am Winkebänkchen. Wenn alle da sind, ziehen wir mit unseren Erzieherinnen los. An den Gartenstufen stellen wir uns, wie es sich für freche Gespenster geziemt, ordentlich auf. Jeder kommt dran. Mein Pferdchen, ein kleiner zierlicher Poporutscher scheut noch kurz, aber nach einem laut geschmetterten „Auf die Plätze, fertig, los“- Startschuss ist das Rennen eröffnet. Dabei ist es nicht unser Ziel, wer am schnellsten ist, sondern wer am weitesten kommt! Anschließend führt uns unser Weg weiter zu unserer Schneeburg. Die haben wir erobert! Sie ist so wunderbar wundervoll schön vereist, dass wir sogar darauf herumklettern können, ohne dass sie kaputt geht! Hier können wir erst mal eine ordentliche Schneeballschlacht veranstalten. Die ersten Herren und Damen sind langsam müde und fühlen ein fröstelndes Gefühl? Dann nichts wie ab in den Bauwagen. Hier ist eine unserer Erzieherinnen bereits mit dem Kleinsten und hat ordentlich eingeheizt. Ich stärke mich und höre schöne Geschichten. Jetzt habe ich wieder Energie! Da kann ich es draußen noch mal ordentlich schneien lassen. Ich werfe mit dem Poporutscher den Schnee in die Höhe und schaue den Flocken beim Fallen zu. Schön ist es, wenn so ein Schneekristall auf meiner Jacke liegen bleibt!

 

Andere begeben sich auf Tierspurensuche. Oft finden sie – na was wohl? – Hundespuren! Aber auch Vögel, Mäuse, Hasen und Eichhörnchen sind immer wieder zu entdecken. Ja und stellt euch vor, wir haben auch schon den Gruß von Marder, Iltis und Waschbär aufgespürt!

 

Am Ende geht es zurück zu unseren verfrorenen Eltern. Ganz eingemummelt stehen sie da, wie wenn sie den ganzen Morgen draußen gewesen wären!

 

Aber mal ehrlich: Ich bin jetzt auch froh, dass ich ins warme Auto hüpfen darf und muss arg aufpassen, dass ich auf d


10. Januar 2016

 

Der Moostannenplatz

 

Hallo! Heute will ich Euch mal erklären, was ein Moostannenplatz ist. Bestimmt habt Ihr das Wort noch nie gehört! Oder doch? Also jedenfalls ist das so: Wir Waldkindikinder haben ja unsere beiden Bauwagen. Einer ist sogar frisch gestrichen. Aber wir sind längst nicht immer da. Wir haben nämlich total viele schöne Plätze, zu denen wir gehen können. Und einer davon ist der Moostannenplatz.

 

Wie Ihr Euch vielleicht schon denken könnt, gibt es da Tannen und Moos – klar, deshalb heißt der Platz ja Moostannenplatz. Im Moos kann man es sich ganz gemütlich machen, ausruhen oder die vielen winzigen Tierchen beobachten, die da drin leben. Und manchmal basteln wir mit dem Moos auch echt tolle Sachen.

 

Neben den Tannen gibt es auch jede Menge Fichten dort. Die stehen so dicht, dass man sogar fast ganz trocken bleibt, wenn es regnet. Auch beim Vespern, was natürlich wichtig ist, denn wir wollen weder immer im Bauwagen vespern, wenn es regnet (das wäre ja langweilig und außerdem ein bisschen eng!), noch, dass es uns in die Vesperdosen regnet!

 

Das Coolste am Moostannenplatz ist die tiefe Schlucht! Viele verschiedene Wege führen runter und wieder rauf. Die Kleineren von uns nehmen natürlich die etwas bequemeren Wege, ist ja klar, aber es gibt auch Stellen, an denen man richtig klettern können muss. Die Erzieherinnen würden jetzt bestimmt sagen „das schult die Motorik“ oder so, aber wir Kinder finden, es macht einfach einen Riesen-Spaß, immer wieder einen neuen Weg zu entdecken und auszuprobieren. Und wenn wir es dann geschafft haben, nach oben zu klettern, platzen wir natürlich fast vor Stolz!

So, und jetzt könnt Ihr gespannt sein, was ich Euch von uns Aichhörnchen beim nächsten Mal erzähle. Bis bald!