Blindes Vertrauen

Der Papa-Kind-Ausflug des Waldkindergartens Aichhörnchen führt in das Erfahrungsfeld der Sinne.

Berührungsängste gibt es nicht. Im Nu sind sämtliche Wanderstiefel und Socken abgestreift – und schon geht die Kinderschar über den Barfußpfad. Sand, Steine, Blech, Tannenzapfen und und und. Das kitzelt und bitzelt an den nackten Füßen. Es ist die erste größere Erfahrung beim alljährlichen Papa-Kind-Ausflug des Aichwalder Waldkindergartens Aichhörnchen.

Ihr Weg hat die Gruppe diesmal in den Welzheimer Wald geführt, zu Eins + Alles, das Erfahrungsfeld der Sinne. Und so mancher Vater erinnert sich beim Gang über die unterschiedlichsten Untergründe an den Fußballtrainer Christoph Daum, der seine Spieler einst über Glasscherben wandeln ließ. Auch das war eine (selbst-) vetrauensbildende Maßnahme, ähnlich wie die zweite Runde der Kinder mit verbundenen Augen.

Neugierig schlängelt sich die von den Erzieherinnen Angelika Trage und Sonja Boiger angeleitete

Kinderraupe erneut über die verschiedenen Materialien. Danach ist blindes Vertrauen bei den Papas gefragt, denn anschließend führen die Kinder ihre nichts sehenden, aber viel ahnendes Väter an der Hand über Stock und Stein.

Etwas langsamer geht es voran, weshalb das Kommando „Komm schon, Papa!“ kurzfristig

zum meistgehörten Satz wird. Schließlich gibt es noch viel mehr zu entdecken und erleben: mongolische Jurte, Feuerzelt, Tieroase, Weidenkathedrale. Überall lässt sich auf der Anlage der Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft (Eins + Alles wird als Werkstatt für behinderte Menschen betrieben) auch mit Wanderstiefeln hören, riechen, tasten.

Schmecken ließen es sich die Kinder und Väter hinterher beim Grillen.