Der Januar im Waldkindergarten

Juhu, endlich ist der Schnee zurück und wir können den ganzen Vormittag mit unseren Poporutschern den Hang hinunter rutschen,

Schneeballschlacht machen und uns in den Schnee werfen. Das macht ja soviel Spaß. Es wird uns nicht langweilig und unsere  Erzieherinnen machen auch richtig mit. Aber als noch kein Schnee lag wurde uns Kindern auch nicht langweilig. Wir hörten vor dem Schneespaß wie die Waldarbeiter Bäume fällen. Wir entdeckten zu der Zeit Markierungen auf den Bäumen, erst nur eine und dann ganz viele. Da gab es Striche für die Bäume, die gefällt werden sollen und blaue

Punkte für die "Zukunftsbäume", das sind die Bäume, die im Wald stehen bleiben sollen. Oft schön gerade gewachsene Bäume, über die sich später der Schreiner freut, da er gutes Holz zur Herstellung von Möbeln bekommt. Dann haben wir gelbe Pfeile entdeckt, die rechts und links einer

"Rückegasse" langlaufen. Bäume werden so gefällt, dass sie gut über die Rückegasse zur Straße gezogen werden können. Das geschieht heute mit Rückeschleppern, früher und auch heute noch in manchen unwegsamen Gebieten mit Pferden. Außerdem entdeckten wir dann noch weiße Punkte, und da unter diesen Bäumen immer einige Äste lagen, wurde schnell klar, dass sie teilweise entastet wurden. Das entastete Holz ist später leichter zu verarbeiten und steigt an

Wert, was im Sinne des Försters ist, dessen Aufgabe ja auch ist, gutes Holz zu liefern. Daher kommt die Redewendung: "das ist astrein". Da alle Markierungen auf der Rinde der Bäume zu finden sind, fiel uns Kindern noch die unterschiedliche Struktur der Rinde auf und sie stellten Vergleiche an. Schließlich versuchten wir anhand von anderen Merkmalen - Nadeln oder kahl,

Blätter auf dem Boden- herauszufinden, um welchen Baum es sich jeweils handelt und suchten dann gleiche in der Umgebung. Dadurch, dass die Laubbäume kahl sind, kann der Blick leicht durch den Wald streifen und wir waren sehr aufmerksame Beobachter und gute Entdecker. So konnten wir Fichten, Buchen, Eichen und Douglasien unterscheiden und einen ganz besonderen Blick haben die Kinder natürlich für die Lärche, da sie diesen Baum ja im November selbst gepflanzt haben. Das sind alles Dinge, die wir ganz nebenbei entdecken und lernen, ungeplant aber aus Interesse und eigenem Eifer immer mehr wissen zu wollen. Und dann begegnet man noch dem Jäger, der sich Zeit lässt und uns Kindern von seiner Arbeit und seinen Aufgaben im Wald erzählt. So ist auch der

Winter im Wald, auch ohne Schnee gar nicht langweilig!

Waldkindi ist toll mit unseren Erzieherinnen und den anderen Kindern und Mama sagt „ oh, da kann ich ja noch was von meinem Kind lernen“, das macht mich Stolz.